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Foto: pixabay.com

Führungswechsel beim DRK Ortsverein St. Ingbert e.V.

Eine Überraschung gab es am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ortsverein St. Ingbert. Alfred Lindecke, der von 2002 an den Vorstand führte, wurde in seinem Amt von Michael Usner abgelöst.
 
IMG_9805.JPG Eigentlich war es auf der Mitgliederversammlung des DRK Ortsverein St. Ingbert e.V.  wie immer. Nach der Eröffnung und Begrüßung stellte der erste Vorsitzende Alfred Lindecke (65) die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung fest. Es folgten die Berichte des Vorstandes und der einzelnen Abteilungen. Auffallend war jedoch, dass an diesem Abend mehr Mitglieder der Aktiven Bereitschaft als gewohnt anwesend waren. Der Grund dafür wurde nach der Entlastung des Vorstandes bei der Neuwahl des Vorstandes deutlich.
 
Offenbar nicht ganz zufrieden mit dem amtierenden Vorstand hatten sich die Aktiven entschlossen, einen neuen Vorstand zu wählen. Auf Michael Usner, ein Mann aus ihrer Mitte, der bereits 1973 beim Jugendrotkreuz angefangen hatte, fiel ihre Wahl. Lindecke, der sich zwar seit geraumer Zeit mit dem Gedanken getragen hatte, im nächsten Jahr sein Amt als Vorstand niederzulegen, zeigte sich von der Benennung eines zweiten Kandidaten sehr überrascht. Unter diesen Umständen verzichtete Lindecke auf eine weitere Kandidatur, die angesichts der Überzahl von den Aktiven wohl auch gescheitert wäre. Auf Antrag wurde in geheimer Wahl abgestimmt. Mit 18 zu 13 Stimmen, bei zwei ungültigen, wurde Usner als neuer Vorstand gewählt. Ähnliches spielte sich auch bei der Wahl des zweiten Vorsitzenden ab. Gerhard Rechin (75), bisher zweiter Vorsitzender, lehnte eine erneute Kandidatur ebenfalls ab, bevor ein Gegenvorschlag kam. Nach geheimer Wahl wurde Patrick Deckert mit 20 zu 11 Stimmen, bei zwei Enthaltungen, zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Aus dem früheren Vorstand wurden nur der Schriftführer, Thomas Uhl, und Schatzmeister Jörg Heimes wieder gewählt. Auch die fünf Beisitzer kommen allesamt aus den Reihen der Aktiven Bereitschaft.
 
 
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Der neue Vorstand des DRK-Ortsverein St. Ingbert mit Beisitzern und JRK-Führung. Vordere Reihe in Uniform von links: Thomas Uhl, Michael Usner, Patrick Eckert und Jörg Heimes.
 
 
Mit Alfred Lindecke und Gerhard Rechin treten zwei altgediente Mitglieder ab, die ihren Job beim DRK jahrzehntelang mit Herzblut erledigt haben. Gerhard Rechin, der bisher auch die Blutspendentermine in St. Ingbert organisierte, legte auch diese Tätigkeit nach dem Wahlausgang mit sofortiger Wirkung nieder. Lindecke und Rechin zeigten sich enttäuscht darüber, dass der neue Vorstand ohne vorherige Aussprache oder Ankündigung auf der vergangenen Vorstandsitzung oder im persönlichen Gespräch, seine Absichten bekundet hatte. Gerne wäre Lindecke würdiger in den Ruhestand getreten, formulierte er seine Enttäuschung.
 
 
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Annemarie Theis (rechts) beim Blutspendetermin im April 2011.
 
 
Annemarie Theis beendet Sozialdienst
 
Wie es beim DRK in St. Ingbert weiter geht und welche Prioritäten gesetzt werden will Michael Usner auf der nächsten Vorstandssitzung mit dem neuen Vorstand besprechen. Auf jeden Fall wird sich der neue Vorstand großen Herausforderungen stellen müssen. So gibt es in St. Ingbert künftig keinen Sozialdienst mehr, die bisher mit Unterstützung des Jugendrotkreuzes die Verpflegung und Betreuung bei den acht Blutspenden im Jahr übernommen hatten. Auch das Ende des Sozialdienstes in St. Ingbert wird eine Lücke auftun bei den Aufgaben des Ortsvereines. Denn unmittelbar nach Verlesung des Berichtes des Sozialdienstes und unabhängig vom Ausgang der Wahlen, hatte die Leiterin des Sozialdienstes, Annemarie Theis, ihren seit langem angekündigten Rücktritt erklärt. Dieser Rücktritt bedeutet vorerst auch das Ende des Sozialdienstes. Nachdem kein Nachwuchs gefunden wurde und die meisten Helferinnen über 80 Jahre alt sind, waren für die engagierte Leiterin die Aufgaben nicht mehr zu erfüllen.
 
 
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Für 45 Jahre treue Dienste wurde Peter Walter (†) (rechts) vom neuen Vorstand, Michael Usner (mitte) und seinem Vorgänger, Alfred Lindecke (links) mit einer Uhrkunde und einer Armbanduhr ausgezeichnet.
 
Veröffentlicht am 14.12.2011 von Norbert Ramelli
Von SZ-Mitarbeiterin