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Foto: pixabay.com

Ihr seid einfach Rotes Kreuz

Alfred Lindecke (Zweiter von rechts) und Gerhard Rechin (links) wurden für über 60-jähriges Engagement beim DRK zu Ehrenvorsitzenden des DRK-Ortsvereins St. Ingbert-Mitte ernannt. Die Auszeichnung nahmen Kreisgeschäftsführer Roland Engel, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Michael Usner und Ulli Meyer (rechts) vor. Foto: Thomas Uhl

Beim DRK St. Ingbert gab's besondere Ehrungen für die Urgesteine Alfred Lindecke und Gerhard Rechin

Von SZ-Mitarbeiterin Cornelia Jung

Das Jahr 2012 stand im Blickpunkt der Mitgliederversammlung des Ortsvereins St. Ingbert des Deutschen Roten Kreuzes. Eine stolze Zahl: 21 Aktive leisteten 3913 ehrenamtliche Einsatzstunden bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen. (Veröffentlicht am 01.02.2014)

St Ingbert. . Der Ortsverein St. Ingbert des Deutschen Roten Kreuzes lud jetzt zu einer Mitgliederversammlung mit einem „ganz besonderen Charakter“ ein, wie dessen Vorsitzender Michael Usner zur Begrüßung sagte. Besonders deshalb, weil nicht die Berichte für das Jahr 2013 auf der Tagesordnung standen, sondern die für das Jahr zuvor. Man hatte unter anderem so lange gewartet, weil es am Ende der Veranstaltung zwei Ehrungen gab, die „von langer Hand“ geplant und beantragt werden mussten.

Doch zuerst wurden gemäß der Tagesordnung die Berichte des Vorstandes, der Aktiven-Bereitschaft, des Jugendrotkreuzes, der Gymnastikgruppe, des Schatzmeisters und der Kassenprüfer vorgetragen. Dabei wurde das ungeheuere Ehrenamtspensum deutlich, dass sich für 2012 bei 21 Aktiven auf 3913 Stunden belief, die der DRK-Ortsverein bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen im Einsatz war. Hier wurden die Ausbildungs- und Weiterbildungsstunden nicht mal mit eingerechnet. „Eine Wahnsinnsleistung“, wie Michael Usner fand, „macht weiter so, dass der Verein weiter voran kommt.“ Ein mehr als berechtigter Wunsch, denn die Mitgliedersituation sei katastrophal. Der Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, Ulli Meyer, hob hervor, welche große Unterstützung die Arbeit des DRK für das Vereinsleben der Mittelstadt bedeutet, weil ohne dieses Engagement beispielsweise auch kein Fastnachtsumzug stattfinden könne.

„Ich glaube zwar nicht, dass Ihr das Durchschnittsalter noch unter die 40 senkt, aber ich hoffe, dass bei Euch noch einige Mitglieder dazu kommen“, so Meyers Wunsch für die Zukunft. Nächster Programmpunkt waren die Dienstaltersehrungen, die es von fünf bis 40 Dienstjahren gab. Doch eine ganz besondere Auszeichnung gab es für Alfred Lindecke und Gerhard Rechin. Man habe Ordner gewälzt, um die Ernennung der beiden zu Ehrenvorsitzenden zu beantragen, was „fast schwerer als beim Bundesverdienstkreuz war“, wie Kreisgeschäftsführer Roland Engel lachend einwarf. Doch die meisten zuständigen Stellen würden die „Urgesteine des DRK“ sowieso kennen. Dass die Unterkunft in der Reinhold-Becker-Straße gebaut wurde, in dem die Ehrung auch stattfand, sei der Hartnäckigkeit und dem Engagement des damaligen stellvertretenden sowie ersten Vorsitzenden Alfred Lindecke zu verdanken. Gerhard Rechin, wie Lindecke über 60 Jahre aktiv, zeichnete für den Aufbau der Bereitschaft und der Blutspendeaktionen, die er leitend über mehr als 50 Jahre ausführte.

Die Verdienste der zwei könne man „gar nicht in Worte fassen“, so Usner, „Ihr seid einfach Rotes Kreuz.“ Lindecke und Rechin freuten sich nach einigen Unstimmigkeiten im Ortsverein ganz besonders über die Ehrung, die auch eine Genugtuung für die beiden war, dass ihre Arbeit doch so hoch geschätzt wurde. „Trotz vieler Kompetenzschwierigkeiten“, wie Rechin anmerkte, freue er sich über die Ehrung und auch Lindecke „tat es ein bisschen gut“, geehrt und gebraucht zu werden. Das ließe bei ihm den etwas unglücklichen Abgang verblassen, so der ehemalige Ortsvereinschef. „Das ist auch ein Signal der Geschlossenheit“, fand Ulli Meyer, den besonders die generationenübergreifende Zusammenarbeit freute. Und wenn man weiterhin zusammensteht, braucht sich auch Alfred Lindecke hoffentlich keine Sorgen zu machen, dessen Angst als erster Vorsitzender es immer gewesen sei „einmal der Konkursverwalter des Ortsvereins“ zu werden. Sein Herz schlage nach wie vor für den Ortsverein St. Ingbert: „Das war so, das ist so und das bleibt so.“