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Foto: pixabay.com

Rotes Kreuz gibt Sozialdienst auf

DRK-Ortsverein St. Ingbert traf sich zur Mitgliederversammlung

Bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereins St. Ingbert des Roten Kreuzes sprachen die Mitglieder unter anderem über die Aktionen des zurückliegenden Jahres. Die finanzielle Lage des Ortsvereins ist laut Schatzmeister stabil. Darüber hinaus wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Michael Usner.

 

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Von SZ-Mitarbeiterin Cornelia Jung

St. Ingbert. Fast 40 Mitglieder des Ortsvereins (OV) St. Ingbert des DRK und Kreisgeschäftsführer Roland Engel waren am vergangenen Dienstagabend in die Reinhold-Becker-Straße gekommen, um an ihrer Mitgliederversammlung teilzunehmen. Nachdem die Beschlussfähigkeit festgestellt wurde, ging es mit den Berichten an die Zahlen und Fakten. Alfred Lindecke, Vorsitzender des Ortsvereins, informierte über die geleistete Arbeit des Vorstandes und stellte fest, dass man mit den für den aktiven Einsatz angeschafften Materialien gut ausgestattet ist.

Seniorennachmittage, Blutspendetermine, Blutspenderehrungen, Kleidersammlungen, Schulungen und Sicherstellung der Sanitäts-Betreuung bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen sind nur einige der Aktionen, die unter der Federführung des DRK im vergangenen Jahr liefen. Laut Bericht des Schatzmeisters Jörg Heimes ist die finanzielle Lage des Ortsvereins stabil.

Wie Alfred Lindecke betonte, solle man aber keine falschen Schlüsse aus den angesparten Summen ziehen, „denn wir sind ein großer Ortsverein, der im Ernstfall auch stärker gefordert ist, weshalb die Finanzlage hier stabiler sein muss. Eventuell schaffen wir uns auch ein neues Einsatzfahrzeug an.“

Eine traurige Nachricht war die Mitteilung, dass der Sozialdienst aufgegeben wird. „Damit geht wohl eine Ära zu Ende, zumindest was eine Person betrifft“, sagte Lindecke mit Blick auf Annemarie Theis, die als langjährige Leiterin des Dienstes am Ende des Jahres ihr Amt niederlegt.

Ob der Sozialdienst in der bisherigen Form weiter bestehen könnte, müsse die Zukunft zeigen, denn der Nachwuchsmangel mache ihm Sorge, wie Alfred Lindecke bemerkte. Trotz rückläufiger Teilnehmerzahlen sei das Engagement aber ungebrochen, was auch der spätere Bericht der Aktiven, vorgetragen von Gruppenleiter Thomas Uhl, belegte.

Immer wieder sei es eine Herausforderung, ständig Helfer für den Einsatz zu motivieren und die gestiegenen Anforderungen mit immer weniger Personal zu stemmen, wie der Vorsitzende ausführte. Deshalb sei die Gestaltung des Vereinslebens nicht ganz einfach. Dass es aber auch intern zu Unstimmigkeiten gekommen sein muss, wurde bei der anschließenden Wahl des Vorstandes deutlich.

Zweiter Kandidat

Trotz vorangegangener Vorstandssitzung im Ortsverein, bei dem keine neuen Vorschläge für einen Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter gemacht wurden, gab es am Dienstag neben dem bisherigen Vorsitzenden Lindecke mit Michael Usner einen zweiten Kandidaten. Lindecke, der von dem Vorschlag überrollt wurde, verzichtete deshalb auf die Kandidatur. Wie brisant das Ganze war, zeigte sich bei der Abstimmung, die geheim durchgeführt werden musste. Patrick Eckert wurde, ebenfalls in geheimer Wahl, Stellvertreter. Einstimmig wurden der Schatzmeister Jörg Heimes, der DRK-Arzt Ralf Hauck und der Justitiar Helmut Legleitner gewählt. Lange Gesichter gab es auf der Seite der Älteren, die sich mit der Abwahl ihres bisherigen Vorsitzenden Lindecke nicht abfinden konnten. Spontan legte der Blutspendebeauftragte Gerhard Rechin sein Amt nieder. Mit Herzblut, wie man es von einem solchen Posten erwartet, hatte er seine ehrenamtliche Arbeit gemacht und sagte enttäuscht: „Sollen die doch sehen, wie die das allein hinkriegen.“ Für den ehemaligen Vorsitzenden Lindecke war klar, dass er mit seinen 68 Jahren demnächst sowieso das Zepter übergeben wollte, „doch ich hätte mir einen geordneten Rückzug gewünscht. Vielleicht hätte auch der Sozialdienst in anderer Form überlebt, aber scheinbar ist das nicht gewollt. Die Jungen haben das negiert. Schade ist das, denn wenn man so lange dabei ist, dann ist die Arbeit eine Herzenssache.“